Die augenrollende Annegret trifft den starrenden Stefan
Über non-verbale Winkattacken mit dem Zaunpfahl
Da ist sie wieder. Während du mit ihr sprichst, diskutierst oder versuchst deinen Standpunkt klarzumachen, macht sie ständig dieses nervige Gerolle mit ihren Augen. Ihren wunderschönen braunen Augen oder blauen oder grünen. Aber wenn sie sie so herumrollt, dann sehen sie gar nicht so wunderschön au, sondern eher wie verzweifelter Versuch zur Eule zu werden. Dabei unterschätzen wir oftmals wie wichtig und aussagekräftig genau diese Bewegungen der Augäpfel im Zusammenspiel mit den Lidern sind.
Die augenrollende Annegret
Nehmen wir doch gleich zu Beginn die augenrollende Annegret etwas genauer unter die Lupe. Tatsächlich muss Augenrollen nicht immer eine negative Botschaft für den Gesprächspartner sein. Es kann auch andere Ursachen haben, wie zum Beispiel eine Fliege im Auge oder Augenfitness. Aber seien wir ehrlich...Augenrollen bringt aus dem Konzept, kommt meist eher negativ rüber und sieht einfach unmöglich aus.
Die Regel hier lautet: je häufiger und ausdauernder das Augenrollen stattfindet, um so mehr Gedanken sollten Sie sich machen, was Ihnen ihr Gegenüber sagen möchte.
Ändern Sie Ihre Gesprächsstrategie, stellen Sie Fragen und gehen Sie auf Ihr Gegenüber ein, dann wird aus dem Augenrollem vielleicht ein zwinkern ;)
Der starrende Stefan
Egal ob er Ihnen ins Gesicht starrt oder aus dem Fenster. Genauso wie uns ausschweifende Augenaktivität aus dem Konzept bringt, macht uns reaktionsloses Starren fast noch wahnsinniger.
Was will er, will er überhaupt etwas und hört er mir eigentlich zu. Diese Fragen bekommen Sie übrigens nicht gestellt, wenn Sie immer mal wieder auf eine gewisse Lebendigkeit im Blick achten. Schauen Sie Ihrem Gegenüber in die Augen, folgen Sie mit dem Blick, wenn Ihnen etwas gezeigt wird und schon geht das Gespräch fast wie von allein.
Die zwinkernde Zoe
Flirtet sie mit mir oder will sie mir eine geheime Botschaft zukommen lassen? Wir wissen es nicht genau. Auf alle Fälle baut sie grundsätzlich ausschweifendes Zwinkern in ihre Monologe und spannenden Anekdoten ein. Das finden wir klasse, aber weniger ist halt doch mehr. Gerne dürfen Sie einem Satz einmal mit einem kleinen Zwinkern unterstützen und ja auch bei dem kleinen Flirt zwischendurch ist es gut aufgehoben. In Business Gesprächen oder Geschäftstreffen hat Augenzwinkern nichts zu suchen. Ganz abgesehen davon, dass es als belästigend empfunden werden kann und Sie im dümmsten Fall richtig Ärger bekommen können.
Der kritische Konrad
Er kneift die Augen zu Schlitzen zusammen und schaut kritisch über den Rand seiner Brille. Der kritische Konrad kommt immer eher zweifelnd und zurückhaltend herüber. Seine Augen haben Sie noch nicht wirklich gesehen, denn er verengt sie immer zu Schlitzen, als ob er sie verstecken will.
Ein offener Blick schafft Vertrauen und ein gutes Miteinander. Wenn Sie nicht der Typ dafür sind, können Sie einen freundlichen Gesichtsausdruck einem Lächeln unterstützen oder sie versuchen mal die zwinkernde Zoe. Die lockert das Gespräch auch gut auf.
Die schüchterne (S)Charlotte
Sie kann ihrem Gesprächspartner gar nicht in die Augen schauen. Das macht sie alles nervös: reden, Blickkontakt halten und dann noch etwas kluges sagen. Das ist einfach zu viel. Und da wir alle nicht gerne auf die klugen Gesprächsbeiträge verzichten wollen, muss halt der Blickkontakt dran glauben. Das Geheimnis lautet übrigens: sie müssen nicht mit ihrem Gegenüber das Spiel spielen wer-zuerst-zwinkert-verliert spielen. Ein kurzer Blickkontakt reicht, dann können sie ihn wieder entspannt schweifen lassen. Vor großen Gruppen hilft folgender Trick: immer den Blick durch das Publikum schweifen lassen und zwar kurz unterhalb des Haaransatzes der Zuhörer. So haben sie das Gefühl, dass Sie sie direkt anschauen, und sie können entspannt den Blick schweifen lassen und sind so weniger gestresst.
Die stink-saure Sieglinde
Aber eins sollten Sie grundsätzlich beachten: sollten aus den Augen Ihres Gesprächspartners oder ihrer Partnerin rote, grüne oder schwarze Blitze schießen, dann steht eindeutig die stink-saure Sieglinde vor Ihnen. In diesem Fall sollten sie rennen oder unterwürfige Gesten machen, sonst dürfen Sie sich nicht wundern, wenn Sie bald der blauäugige Bernd sind.
Achten Sie auf die non-verbalen Winkattacken mit dem Zaunpfahl in den Augen ihrer Gesprächspartner, dann klappt es auch mit der Kommunikation. Viel Erfolg!