Die Lach-Wehe oder Kinder kriegen mit einem Lächeln
Auf los geht´s los
Eins ist klar: mit diesem Thema werde ich polarisieren. Manche Mama wird sich nun denken, dass ich mir doch irgendwo den Kopf gestoßen haben muss. Denn ganz klar kann ich nicht gewesen sein, wenn ich über ein Phänomen namens Lach-Wehe schreibe. Nachdem meine Tochter zum professionell errechneten Geburtstermin einen Zwergen-Aufstand veranstaltet hat und einfach nicht geboren werden wollte, saß ich nun da und wartete. Es vergingen zwei Tage, dann drei und auch vier. So langsam fühlte ich mich wie ein stolzer Wal im Fruchtwasser-Ozean. Glaubt mir, nachdem auch am fünften Tag noch nicht einmal ansatzweise eine Wehe in Sicht war, ist auch mir fast das Lachen vergangen. Aber irgendwann musste es ja losgehen. Im Bauch bleiben konnte mein Kind ja schließlich nicht. Am sechsten Tag war es endlich soweit. Am Anfang konnte ich die Wehen noch ganz gut „veratmen“. Und Atmen ist wirklich wichtig. Entgegen der Auffassung, dass für jede Phase der Geburt eine neue Atem-Technik hilfreich sein kann, kann ich nur einen Tipp geben, der mir wirklich fantastisch geholfen hat, nämlich überhaupt zu atmen. Und zwar ganz simpel: durch die Nase einatmen und durch den Mund aus. Und als ich erkannte, dass ich im Moment nichts weiter zu tun hatte als ordentlich zu atmen, ging es mir auch schon wieder besser. Aber den wirklich entscheidenden Satz, der mir ein Lächeln auf mein Gesicht zauberte, sagte mir mein Mann. „Denk immer daran, Wehen sind wichtig, denn sie bedeuten, dass du nun bald dein Baby in den Armen halten wirst.“
Dann ging´s ans Eingemachte
Wie oft habe ich immer wieder das Gleiche gehört: Kinder kriegen ist schmerzhaft und anstrengend und einfach nur furchtbar. Es dauert ewig und hat den Anschein, dass dein Kind niemals geboren werden wird. Nur ganz selten habe ich einmal ermunternde Worte zum Thema gehört. Daraufhin hatte ich wahnsinnige Angst vor der Geburt. Aber nachdem ich eine Geschichte nach der anderen und auch eine gruseliger als die andere gehört hatte, hat sich bei mir eine ziemlich lustige Vorstellung entwickelt: wenn ich nun nicht vor Schmerz schreiend im Kreißsaal liege, sondern jede Wehe einfach „weglache“, wird die Geburt bestimmt ein tolles Erlebnis. Also atmete ich die Wehen nicht nur weg, sondern lachte auch immer eine Runde dazu. Und tatsächlich erleichtert es vieles. Lachen sorgt automatisch für Entspannung und hilft alles von einer besonders positiven Seite zu sehen. Außerdem vergisst man völlig die Zeit und schon renne ich wie wild über den Gang ins Geburtszimmer um mein Kind nicht zwischen Tür und Angel zu bekommen.
Eins ist wahr
Ihr braucht viel Energie und eine gehörige Portion Power, um ein Kind auf die Welt zu bringen. Aber was nicht wahr ist: Geburt ist NICHT furchtbar und auch NICHT schrecklich, sondern ein intensives und sehr positives Erlebnis, das ihr nicht so oft in eurem Leben erfahren werdet. Also genießt diesen Marathon-Lauf der Gefühle und Wehen und nehmt alles mit einem liebevollen Lächeln, denn denkt immer daran: jetzt dauert es nicht mehr lange und ihr haltet Euer Kind in den Armen.